Ich hatte mich auf diese Reise gut vorbereitet, auch mental. Seit 15 Jahren fahre ich mit Jürgen und wir haben uns inzwischen „zusammengebissen“! Es konnte keiner wissen, aber es war für lange Zeit unsere letzte Reise in den Osten. Ich bemühte mich ein guter Helfer zu sein.

Das Programm war ähnlich wie unser sonstiges Programm: Kiel, Klaipeda, diesmal: Pskow, Moskau, Kasan, Ishewsk, Jekaterinburg, Irbit, Novosibirsk, Krasnojarsk, Irkutsk, Abstecher zur Insel Olchon, Taischet und dann in die Mongolei. Zurück mit dem Zug bis in Irkutsk und Rückflug.  

In Pskow begrüßte ich die Teilnehmer landestypisch mit dem Versprechen, dass jetzt alles einfacher wird. So richtig glaubten mir nicht alle, denn die ersten Probleme waren bereits da: Wackelkontakte, Wegfahrsperren die blockierten und andere Kleinigkeiten. Als es dann richtig losging mit: Ladegerät für den Fotoapparat am Sonntag in Moskau besorgen, Reifenflicken unterwegs obwohl man trotz ausdrücklicher Ansage kein Flickzeug und kein Werkzeug bei hat, Drosselklappe ausgeschlagen weil alte Maschine, Benzinpumpe ausgefallen im tiefsten Sibirien und noch die vielen andern „Kleinigkeiten“ wussten alle Teilnehmer, dass nichts unmöglich ist in diesem Land.

Dasha in Moskau, die ich im letzten Jahr kennen und schätzen gelernt habe, war eine große Hilfe! Viele Geschenke gaben wir ab, so im Waldai bei Giesbert, in Jekaterinburg bei Stefan, in Kasan in der gerade fertig gestellten Lutheraner Kirche, in Ishewsk bei der armenischen Kirche, in der Ikonenmalerei in Palech, in der Caritas Station Novosibirsk bei der jungen Schwester Daria, in der Lutheraner Kirche Novosibirsk, in Taishet bei Viktor und bei Micki in der Mongolei. Tja, auch so eine Eigenart, welche die „westlichen Neulinge“ nicht kennen: kleine Geschenke sind hundertmal wichtiger als Geld!  

Bis zum Baikal grüßten mich die meisten Bäume mit Namen. Hinter Irkutsk fuhr ich in ein Schlagloch und das rechte Querlenker-Lager rutschte raus. Bis Ulan Bator quälte ich mich mit mehr oder weniger Notbehelf-Reparaturen. Erstaunt waren wir alle, dass die Preise generell in der Mongolei wesentlich höher sind als bei uns. Die Straßenverhältnisse sind zufriedenstellend, einige Abschnitte sind aber noch im Bau und man muss ca. 200 km über die Steppe fahren.

Was waren die erwähnenswerten Highlights der Reise? Nun, der Tag mit Dasha in Moskau! Dann Palech, wo dank der Vorbereitung in der größten und bekanntesten Ikonenmalerei alles super geklappt hat. Das Treffen mit Pastor Horn in Kasan, welches super Klappte. Auch wenn Frau Pankratova nicht dabei war, dafür war ein Vertreter des Deutschen Hauses dabei. Auf meinen Wunsch hin besuchten wir den deutschen Rayon Asowo. In Ishewsk haben wir eine riesige Fete mit den Motorradfahrern des örtlichen Motorradclub im Hotel abgehalten. Warmherzig und freundschaftlich durften wir das Zentrum der in Ishewsk ansässigen armeinischen Minderheit besuchen. Stefan übertraf sich selbst im Ural und organisierte einen Flug mit der AN 2. Daneben das übliche: Segnung der Motorräder durch einen orthodoxen Priester, Zarengedächtnisstätte, Armeemuseum mit Rainer. In Irbit durften wir nicht nur die Produktion besuchen, sondern auch die 3 Museen des Ural-Motorradwerkes. Novosibirsk das Zusammentreffen mit Schwester Daria. Taischet, familiär bei Igor Shalygin und seiner Familie. Und natürlich die Mongolei, durch die uns Micki so vorzüglich begleitete.

Für den Rest sprechen die Bilder im Anhang.

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